Tomaten anbauen im Gemüsegarten

Tomaten anbauen im Gemüsegarten – Rote Tomaten im Gewächshaus

Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten

Tomaten anbauen ist wohl einer der ersten Schritte, die jeder, der entsprechende Ambitionen hat, in seinem Gemüsegarten geht. Doch auch wenn das selbst Ziehen von Tomaten zur Pflicht eines jeden (Teil-)Selbstversorgers gehört und die Anzucht der roten Beeren fast selbstverständlich wirkt, gibt es einiges zu beachten, damit am Ende eine reiche Ernte steht und die selbstgezogenen Tomaten – ob im vorbeigehen genascht oder in größerem Stil zu Saucen verkocht und eingemacht – besser als die Standardware aus dem Supermarkt schmecken. Der Bodenwühler erklärt die wichtigsten Schritte und liefert wertvolles Hintergrundwissen gleich mit.

Tomaten anbauen. Tomatenkeimlinge in Jiffy Torfquelltöpfen im Minigewächshaus© filmschneider.com
Die ersten Tomatenkeimlinge stecken ihre Köpfe aus den Jiffy Torfquelltöpfen. Noch stehen sie aber im Minigewächshaus.

Die Tomate – köstliches Gewächs der Nacht

Ebenso wie beispielsweise Kartoffeln, gehört die Tomatenpflanze zur botanischen Familie der Nachtschattengewächse. Viele Nutzpflanzen gehören zu dieser Familie, jedoch auch Rauschpflanzen (zum Beispiel Tabak, Tollkirsche, Stechapfel oder Alraune), deren Inhaltsstoffe oft auch in der Medizin zur Heilung eingesetzt werden (z. B. Stechapfel in der Augenheilkunde, Tabak in der Rauchentwöhnung). Neben der Tomate und der Kartoffel ist wohl die Paprika bekannteste Vertreterin der Nachtschattengewächse.

Wieso eigentlich selbst Tomaten anbauen?

  • Besserer Geschmack als bei der industriell hergestellten Massenware
  • Freude am Gärtnern und wachsen sehen
  • Kontrolle über Pestizid- und Düngereinsatz
  • Sortenvielfalt (alte Sorten)

Es gibt unterschiedlichste Gründe für das Tomaten anbauen. Einigen schmecken die im Handel erhältlichen Tomatensorten einfach nicht und deshalb wollen sie ihre eigenen anbauen. Dem nächsten bereitet es einfach Freude, aus einem einzelnen Samen eine prächtige Pflanzen wachsen zu sehen, die am Ende essbare Früchte produziert. Sehr vielen wird wahrscheinlich der Einsatz von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft ein Dorn im Auge sein und so entscheiden sie sich, ihre Tomaten selbst anzubauen, um die eingesetzten Hilfsmittel selbst in der Hand zu haben. Zu guter Letzt spielt auch noch die schier unbegrenzte Auswahl an unterschiedlichen Sorten beim selber Tomaten anbauen eine Rolle. In den unterschiedlichsten Formen und Farben gibte es sie. Aus welchen Gründen auch immer Sie sich für das Tomaten Anbauen entscheiden, ein Gewinn ist es immer.

Die Sortenwahl – welche ist die beste für mich?

  • Kirschtomate
  • Fleischtomate
  • F1-Hybride vs. Samenfest

Kirschtomaten sind wohl das naheliegenste, wenn man mit dem Tomaten anbauen beginnt. Diese kleinen Früchte können hervorragend direkt vom Strauch gegessen werden im Salat oder zu Nudeln verwendet werden. Die Früchte sind meistens angenehm süß und haben einen kräftigen Geschmack. Allerdings ist die Zubereitung in großen Mengen aufwändig und als Grundlage für Saucen sind sie aufgrund ihres geringeren Fleischanteils weniger geeignet. Hier kommt die Fleischtomate ins Spiel. Diese Tomaten sollten Sie anbauen, wenn Sie sie einkochen wollen, Saucen oder Säfte aus ihnen gewinnen wollen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Sortenwahl für das Tomaten anbauen ist die Frage, ob Sie eine F1-Hybridsorte oder eine stabile Sorte verwenden wollen. Erstere lassen sich streng genommen zwar auch für die Saatgutgewinnung verwenden, jedoch wird die nächste Generation sehr inhomogen wachsen und es können unerwartete Früchte dabei herauskommen. Das kann natürlich auch positive Aspekte haben, im Allgemeinen überwiegen aber die negativen. Sollten Sie also auch zur Saatgutgewinnung für die folgende Saison Tomaten anbauen wollen, sollten sie eine stabile Sorte wählen, die mit Hilfe langjähriger Züchtung auch in den folgenden Generationen weitestgehend homogene Pflanzen hervorbringt.

Tomaten anbauen im Gemüsegarten - Keimlinge in Jiffy Torfquelltopf© filmschneider.com
Tomaten-Keimlinge fühlen sich in Jiffy Torfquelltöpfen sehr wohl.

Selbst aus Samen ziehen oder fertige Pflanzen kaufen?

  • Preis
  • volle Kontrolle
  • Platz und andere räumliche Faktoren
  • Erfolgs-Sicherheit
  • Bio-Saatgut
  • Saatgut selbst erzeugen

Wer Tomaten anbauen möchte, steht schon bald vor der Frage: an welchem Punkt des Pflanzenlebens steige ich ein? Beides hat Vor- und Nachteile. Neben dem günstigeren Preis spricht die volle Kontrolle von Anfang an für das selbst Ziehen aus Samen. Schließlich wissen Sie nicht, ob die Sämlinge nicht präventiv mit beispielsweise Fungiziden behandelt werden. Um bereits beim Saatgut für die Tomaten auf Nummer sicher zu gehen, können Sie auf biologisch erzeugtes Saatgut zurückgreifen und später – sofern Sie sich nicht für F1-Hybride entschieden haben, selbst Saatgut für die folgende Saison erzeugen.

Andererseits müssen Sie natürlich den nötigen Platz im Haus haben, um eine entsprechende Anzahl von Tomaten-Pflanzen für etwa vier Wochen unterzubringen. Am Ende ist die größe der Töpfe und Pflanzen nicht zu unterschätzen. Um die Gefahr des Vergeilens zu vermindern, sollte der gewählte Ort ausreichend hell sein. Wenn Sie also selbst Tomaten anbauen möchten, aber den erhöhten Aufwand im Frühjahr scheuen oder einfach nicht die entsprechenden räumlichen Gegebenheiten zur Verfügung haben, sollten Sie lieber auf gekaufte Jungpflanzen zurück greifen, die Sie nur umtopfen müssen und schon kann es losgehen mit dem Tomaten anbauen.

Jiffy Torfquelltöpfe quellen auf© filmschneider.com
Die Torftabletten, Jiffy Torfquelltöpfe genannt, quellen stark auf und ergeben ein hervorragendes Substrat für die Vorzucht von Tomatenpflanzen.

Tomaten anbauen Schritt für Schritt

  • Vorziehen
  • Ins Freiland oder Gewächshaus umsiedeln
  • Weitere Pflege

Wenn Sie sich für das Tomaten anbauen aus Samen entscheiden, müssen diese zunächst vorgezogen werden, damit sie schon eine gewissen Größe erreicht haben, bevor sie nach draußen umgesiedelt werden und so resistenter gegen Fraßfeinde sind. Am besten sind hierfür Jiffy Torfquelltöpfe geeignet, die es sehr günstig bei Amazon zu kaufen* gibt.

Wer ein Frühbeet* besitzt, kann bald nach der Keimung der Tomatensamen die kleinen Pflänzchen auch dort hinein stellen. Achten Sie dabei jedoch darauf, dass Tomaten recht empfindlich auf Frost reagieren. Behalten Sie also unbedingt den Wetterbericht im Auge und sorgen Sie im Fall der Fälle mit einer Gewächshausheizung für das richtige Klima.

Bei der Wahl des endgültigen Standorts ist es ratsam, die Tomatenpflanzen unter einem Dach anzubauen, um die Blätter vor übermäßiger Feuchtigkeit zu schützen und dadurch die Gefahr von Pilzen einzudämmen und sie vor Braunfäule zu schützen. Tomaten brauchen viel Wasser und Nährstoffe, deshalb sollten sie regelmäßig gegossen und gedüngt werden.

Um beim Tomaten anbauen höchste Erträge zu erzielen, sollten Geiztriebe entfernt werden. Dies nennt sich ausgeizen und stellt sicher, dass die Tomatenpflanze ihre ganze Kraft in den Haupttrieb und die daran produzierten Früchte stecken kann.

Tipps zum Tomaten Anbauen:

  • Dach gegen Braunfäule
  • Viel Wasser (von unten – Blätter trocken halten!)
  • relativ viele Nährstoffe (am besten aus Kompost)
  • Ausgeizen

Der Bodenwühler sagt:

Um das Tomaten anbau’n auszureizen, ist es gut sie auszugeizen.

Tomaten anbauen im gemuesegarten - jungpflanze umgetopft2© filmschneider.com
Diese Tomatenpflanze ist etwa vier Wochen alt und wurde bereits mitsamt dem Jiffy Torfquelltopf eingetopft. Dieser Schritt ist der zweite beim Tomaten anbauen.

Ernährungsphysiologisches – Was macht die Tomate so wertvoll für uns?

Tomaten enthalten viele Vitamine und sind in der Lage, freie Radikale zu binden, wodurch ihnen eine krebsvorbeugende Wirkung zugesprochen wird. Hierfür ist das enthaltene Lycopin zuständig. Die hauptsächlich enthaltenen Vitamine sind Vitamin A und Vitamin C. Das Tomaten anbauen macht also nicht nur Spaß, sondern Sie tun auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.

Gefahren beim Tomaten Anbauen und Verzehren – „Was? Die Tomate kann uns auch schaden?“

  • Solanin

Solanin ist ein schwach giftiges Alkaloid, das ab einer Dosis von 200 mg erste Vergiftungserscheinungen hervorruft und bei einer Dosis von 400 mg als tödlich gilt.

Solanin ist in den grünen Teilen aller Nachtschattengewächse enthalten. Sie sollten also beim Tomaten anbauen darauf achten, die Früchte komplett ausreifen zu lassen und vor dem Verzehr die grünen Teile zu entfernen. Kleine unreife (grüne) Tomaten können bis zu 140 mg/kg Solanin enthalten, weshalb man hiervon (was aber unter normalen Umständen niemand macht) unter Umständen ab etwa 1,5 kg mit Vergiftunserscheinungen rechnen muss. Diese Zahlen zeigen, dass der Verzehr von geringeren Mengen nicht ganz reifer Tomaten in üblichen Mengen absolut unbedenklich ist.

Bei Fragen, Problemen und Anregungen, schreiben Sie gerne einen Kommentar zu diesem Artikel. Wir werden versuchen, Ihnen umgehend mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Anregungen sowie konstruktive Kritik umzusetzen. Bis dahin viel Spaß beim Tomaten anbauen.

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Bildquellen

  • Tomaten anbauen. Tomatenkeimlinge in Jiffy Torfquelltöpfen im Minigewächshaus: filmschneider.com
  • Tomaten anbauen im Gemüsegarten – Keimlinge in Jiffy Torfquelltopf: filmschneider.com
  • Jiffy Torfquelltoepfe Quellen auf: filmschneider.com
  • Tomaten anbauen im gemuesegarten – jungpflanze umgetopft2: filmschneider.com
  • Tomaten anbauen im Gemüsegarten – Rote Tomaten im Gewächshaus: filmschneider.com
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